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15 Projekte zur Verbesserung der Nahversorgung auf dem Land

Mit dem Modell-und Demonstrationsvorhaben „LandVersorgt – Neue Wege der Nahversorgung in ländlichen Räumen“ unterstützt das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) beispielhafte, innovative Projekte, die geeignet sind, die Nahversorgung in den ländlichen Räumen zu verbessern und damit einen Beitrag zur Sicherung von Teilhabe und Daseinsvorsorge zu leisten.

Diese Fördermaßnahme wird durch den Deutschen Städte- und Gemeindebund (DStGB) im Rahmen des Aktionsbündnisses Leben auf dem Land begleitet und ist auf Kommunen im ländlichen Raum ausgerichtet. Gefördert wird die Erarbeitung von innovativen Projektkonzepten für die Entwicklung nachhaltiger Lösungen für die Nahversorgung mit Gütern des täglichen Bedarfs. Die Konzepte sollen modellhaft sein, neue Ideen aufgreifen und übertragbare Lösungen entwickeln – so dass sie für andere ländliche Regionen als Vorbild dienen können.

Nahversorgung auf dem Land

Funktionierende Nahversorgungsstrukturen sind ein wesentliches Element der Daseinsvorsorge und sozialen Teilhabe. Doch besonders in ländlichen Räumen können die Menschen ihren Bedarf immer weniger vor Ort decken. Das Erreichen der nächstgelegenen Einkaufsmöglichkeit ist häufig beschwerlich und zeitraubend. So erfolgt der Einkauf in vielen Fällen nicht mehr am Wohnort, sondern in entfernten Discountern und Supermärkten. Kleinere Läden vor Ort können dadurch häufig nicht mehr wirtschaftlich betrieben werden. Dies ist zum einen auf Verbraucherseite durch Veränderungen der Bevölkerungsstruktur und des Einkaufverhaltens begründet, zum anderen auf Anbieterseite zum Beispiel durch die Konzentration auf größere Orte, Gewerbegebiete und Ähnliches: Insbesondere ältere und wenig mobile Menschen sind jedoch auf lokale Nahversorgungsmöglichkeiten angewiesen.

Abholen, Liefern, Mitnehmen

Die Projekte decken ein breites Spektrum an Möglichkeiten zur Verbesserung der Nahversorgung mit Gütern des täglichen Bedarfs ab. So werden beispielsweise unterschiedliche Ansätze zur Entwicklung von Lieferdiensten vorgestellt, die oftmals digital gestützt sind oder in effizienter Weise mit anderen Dienstleistungen kombiniert werden. Ein weiteres zentrales Thema ist die Anpassung von Ladenkonzepten an die Bedürfnisse ländlicher Regionen mit Lösungen, die teilweise oder ganz ohne Personal auskommen. Um eine dauerhafte Wirkung zu entfalten, haben einige der Projekte einen teilweise kommerziellen Hintergrund mit dem Ziel, langfristig wirtschaftlich tragfähig zu sein. Fünfzehn Projekte erhalten eine Förderung von bis zu 50.000 Euro für die Ausarbeitung ihres Nahversorgungskonzeptes für einen Zeitraum von bis zu zwölf Monaten. Es ist zudem vorgesehen, anschließend die Umsetzung der besten Konzepte zu fördern.

Alle Projekte sind gestartet

Bundesministerin Julia Klöckner hat am 29. Januar 2021 die Förderbescheide an die ersten acht Projekte übergeben. Drei weitere Projekte sind am 15.2.2021 gestartet. Die letzten drei Projekte haben am 1.5.2021 begonnen.

  • Stadt Barntrup, Nordrhein-Westfalen: NordlippeVersorgt – Mit Onlineshop, mobilem Dorfladen und Lieferdienst eine zukunftsfähige Nahversorgung aufbauen.
  • Verbandsgemeinde Birkenfeld, Rheinland-Pfalz: SMART-FOR-BIR – Smarte modulare Versorgungsstationen, um Nahversorgungslücken in der Region nachhaltig und klimafreundlich zu schließen.
  • Samtgemeinde Elbtalaue (Dannenberg), Niederachsen: RegioLMP – Entwicklung eines auf andere Regionen übertragbaren Nahversorgungskonzepts.
  • Gemeinde Filsum, Niedersachsen: OMA – Lebensmittel und andere Erzeugnisse aus Ostfriesland über einen Dorfladen und ein Online-Portal vermarkten.
  • Markt Kinding, Bayern: A-Jregionaldigital – Entwicklung einer regionalen Online-Bestellplattform mit regional angepasstem Logistiksystem.
  • Gemeinde Kirchlinteln, Niedersachsen: BiWi Nahversorgung – Mit Bürgerbeteiligung von Bierde bis Wittlohe die Art des Einkaufens modernisieren.
  • Gemeinde Nobitz, Thüringen: LebensMittelPunkte – Bedarfsanalyse in den fünf beteiligten Modelldörfern und Konzeption eines mobilen Netzwerks aus Nahversorgern und soziokulturellen Angeboten in der Gemeinde.
  • Hansestadt Osterburg (Altmark), Sachsen-Anhalt: MONA LiSA – Mobile Dienstleister über einen Dorfladen in die Logistikkette für eine stationäre Nahversorgungslösung integrieren (Verbundprojekt).
  • Verbandsgemeinde Seehausen (Altmark), Sachsen-Anhalt: MONA LiSA – Mobile Dienstleister über einen Dorfladen in die Logistikkette für eine stationäre Nahversorgungslösung integrieren (Verbundprojekt).
  • Stadt Rehau, Bayern: Hofer-LandLieferBus – Machbarkeit eines kombinierten Mobilitätssystems für Waren- und Personentransport untersuchen.
  • Gemeinde Schönbeck, Mecklenburg-Vorpommern: De Boeskupp – Eten und Drinken un Dörp – Einrichten eines dörflichen Treffpunkts und Verbesserung der Nahversorgung durch die Zusammenarbeit mit einheimischen Produzenten, touristischen Dienstleistern und regionalen Landwirtschaftsbetrieben.
  • Gemeinde Steinhöfel, Brandenburg: DorfMarkt24 – Einkauf von Produkten und Nutzung von Dienstleistungen des täglichen Bedarfs durch Multifunktions-Dorfläden gewährleisten – auch ohne Auto.
  • Gemeinde Thallwitz, Sachsen: KORB – Eine Regionalmarke aufbauen, Bestellprozesse digitalisieren und die regionale Logistikstruktur mit „Food-Hub“ aufbauen.
  • Stadt Wolfhagen, Hessen: Lebens.Mittel.Punkte – Entwicklung von aktiven Dorfmittelpunkten für die lokale Nahversorgung.
  • Gemeinde Wusterhausen/Dosse, Brandenburg: Wusterhausen/Dosse – Machbarkeitsstudie zum Einsatz von Lieferdrohnen.
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von | 01.05.2021

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