Lokale Entwicklungsstrategie

Im Zeitraum vom Dezember 2021 bis Mai 2022 wurde die Lokale Entwicklungsstrategie (LES) von Bürger*innen der Region gemeinsam mit Vertreter*innen aus Politik, Verwaltung, Institutionen und Wirtschaft erarbeitet. Die LES bildet die Richtschnur für die zukünftige Entwicklung der LEADER-Region Kassel-Land.

Auch während der laufenden Förderperiode 2023-2027 werden die Inhalte der LES weiterentwickelt und Projekte auf den Weg gebracht. Daher haben Sie die Möglichkeit, an unseren Fachforen und themenspezifischen Informationsveranstaltungen teilzunehmen. JETZT MITMACHEN!

…kurz erklärt: Lokale Entwicklungsstrategie (LES)

LEADER ist eine EU-Förderstrategie zur Mobilisierung und Umsetzung der Entwicklung in ländlichen Gemeinschaften. Wesentliche Grundlage ist das Engagement der Regionen, ihrer politischen Entscheidungsträger und ihrer gesellschaftlichen Gruppierungen. Öffentlich-private Partnerschaften entfalten in eigener Verantwortung Initiativen, erkennen Stärken und Schwächen, formulieren Ziele, bestimmen Entwicklungsstrategien und legen diese in Lokalen Entwicklungsstrategien (LES) dar.

Lokale Entwicklungsstrategie 2023-2027 der LEADER-Region Kassel-Land

Leitbild „Soziale Regionalisierung“ in der LEADER-Region Kassel-Land

Digitalisierung, Nachhaltigkeit und Klimaschutz sind die Transformationstreiber für das Leben, Wohnen und Arbeiten in der Region Kassel-Land.

Lebensraumgestaltung
Die Region Kassel-Land soll den ansässigen Menschen und Besucher*innen einen Lebensraum bieten, der das Miteinander lebt, die Kommunikation fördert und die Solidarität untereinander stärkt. Innovative Schnittstellen zur Förderung von Vernetzung und Kommunikation werden geschaffen. Ein generationenübergreifendes soziales Miteinander und wertschätzende Interkulturalität sollen von allen Menschen gelebt werden können.

Daseinsvorsorge
Die Städte und Gemeinden der Region sollen sich als soziale Orte auszeichnen, welche die gesellschaftliche Teilhabe und die Chancengleichheit fördern. Innovative Ansätze der dialogischen und dynamischen Dorfentwicklung bzw. Stadtplanung ermöglichen die Etablierung neuer Wohn- und Arbeitsraumkonzepte. Das Zentrum eines jeden Ortes werden grüne Gemeinschaftsflächen mit Erholungs- und Begegnungscharakter bilden. Jeder einzelnen Person soll es ermöglicht werden, sich privat und beruflich entsprechend der individuellen Interessen und Potentiale zu entfalten sowie lebenslang die eigenen Kompetenzen zu erweitern. Vor allem jungen Menschen soll es ermöglicht werden, sich auszuprobieren und Entwicklungen aktiv mitzugestalten. Zukunftsfähige Konzepte, wie die Nutzung erneuerbarer Energien und alternativer Mobilitätsinfrastrukturen wie auch funktionierende Wertschöpfungsketten, sollen eine klima- und ressourcenschonende Lebensweise ermöglichen.

Regionale Wirtschaft mit Bioökonomie
Transformationsprozesse für partizipative Unternehmenskulturen und zeitgemäße Organisationsformen sollen angestoßen und gelebt werden. Die Unternehmen werden sich ihrer regionalen Verantwortung bewusst und sind in die Entwicklung des Lebensraums aktiv eingebunden. Ihren Mitarbeitenden soll es ermöglicht werden, sich gesellschaftlich einzubringen und ihre Arbeitsbedingungen flexibel zu gestalten. Eine auf Digitalisierung beruhende Arbeitsweise sowie eine auf nachwachsenden Rohstoffen basierende bzw. ressourcenschonende Produktion prägen unternehmerische Entscheidungen, erhalten regionstypischen Strukturen und erhöhen die Resilienz des Ländlichen Raumes über funktionierende Wertschöpfungsketten.

Tourismus und Naherholung
Die Akteure nehmen sich ihrer Verantwortung für den Erhalt der mannigfaltigen Kulturlandschaft an. Den Einwohner*innen und Gästen sollen qualitativ hochwertige Freizeit- und Nacherholungsangebote geboten werden, die den attraktiven Lebensraum authentisch erlebbar machen. Durch Diversifizierung und den Ausbau von nachhaltiger Landnutzung wird die reichhaltige Natur für Klimaschutz und Biodiversität sorgen.

Entwicklungsziele der LEADER-Region Kassel-Land

Aus dem Leitbild wurden drei Dimensionen abgeleitet, welche durch übergreifende Entwicklungsziele beschrieben werden:

Soziale Dimension

Entwicklung einer gemeinsamen Identität und Stärkung des Wir-Gefühls für eine aktive Lebensraumgestaltung von, mit und für die Bürger*innen.

Kulturelle und ökologische Dimension

Erhaltung und Stärkung der regionstypischen Strukturen sowie Entwicklung einer nachhaltigen Natur- und Kulturlandschaft.

Ökonomische Dimension:

Förderung im Sinne eines resilienten und klimaneutralen Wirtschaftens in der Region.

Handlungsfeldziele der LEADER-Region Kassel-Land

Gleichwertige Lebensverhältnisse für „ALLE“ – Daseinsvorsorge

Bedarfsorientierte Gestaltung von gleichwertigen Lebensverhältnissen für „ALLE“, gefördert durch soziale Teilhabe, den Einbezug aller Generationen und einer reichhaltigen Lebensqualität in der Region Kassel-Land.

Wirtschaftliche Entwicklung und regionale Versorgungsstrukturen durch Klein- und Kleinstunternehmen

Förderung von Kleinunternehmen im Gastgewerbe und Kleinstunternehmen in Dienstleistungen, Handel, Handwerk und produzierendem Gewerbe unter Berücksichtigung eines nachhaltigen, digitalen Wirtschaftens sowie der Fachkräftesicherung und Unternehmensnachfolge in der Region Kassel-Land.

Erholungsräume für Naherholung und ländlichen Tourismus nutzen

Schaffung und Qualitätssicherung sowie -entwicklung von regionstypischen Erholungsräumen für „ALLE“ zur Naherholung und den ländlichen Tourismus im Einklang mit der Entwicklung einer nach-haltigen Natur- und Kulturlandschaft in der Region Kassel-Land.

Regionalbudget

Unterstützung einer eigenverantwortlichen ländlichen Entwicklung zur Förderung von jungen Menschen, ehrenamtlichem Engagement oder tourismusnaher Infrastruktur durch Kleinvorhaben im Sinne des GAK ‚Regionalbudgets‘ in der Region Kassel-Land.

Die Gebietskulisse der LEADER-Region Kassel-Land:

Kommunen im Landkreis Kassel:

Ahnatal, Bad Emstal, Bad Karlshafen, Breuna, Calden, Espenau, Fuldabrück, Fuldatal, Grebenstein, Habichtswald, Helsa, Hofgeismar, Immenhausen, Kaufungen, Liebenau, Lohfelden, Naumburg, Nieste, Niestetal, Reinhardshagen, Schauenburg, Söhrewald, Trendelburg, Wesertal, Wolfhagen und Zierenberg

Die als hochverdichte Räume geltenden Städte Baunatal und Vellmar gehören seit 2023 nicht mehr der LEADER-Gebietskulisse an. Daher sind dort Projekt-Förderungen nur dann möglich, wenn diese einen Nutzen für das LAG-Gebiet entfalten.

Kommunen im Schwalm-Eder-Kreis:

Edermünde, Gudensberg und Niedenstein